Die Sprachentwicklung Ihres Kindes auf einen Blick

Liebe Eltern,

im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Meilensteine der kindlichen Sprachentwicklung bis zum 4. Lebensjahr. Aufgeführt werden hierbei die wichtigsten Entwicklungsschritte und Tipps wie Sie ihr Kind sprachlich begleiten können.

 

Der Sprachbaum

Der Sprachbaum

Beachten Sie, dass der Erwerb der deutschen Sprache für einsprachig aufwachsende Kinder beschrieben wird. Der Verlauf ist bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern im Prinzip ähnlich, manchmal sind mehrsprachig aufwachsende Kinder beim Spracherwerb jedoch schneller, weil der Erwerb der einen Sprache den Erwerb der anderen Sprache beschleunigen kann.

Sollten Sie Auffälligkeiten bei Ihrem Kind beobachten, so wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt oder einen Logopäden.

 

  Sprachentwicklung Hinweise für Eltern Lassen Sie sich beraten, wenn…
Bis zum 6. Monat
  • Das Baby reagiert auf Geräusche, es bewegt die Augen, den Kopf in Richtung Klangquelle
  • Es lallt und erzeugt Geräusche

 

  • Sprechen Sie mit ihrem Kind ruhig und freundlich
  • Spielen, singen und lachen Sie mit ihm
  • Erzählen Sie ihm in einfachen Wörtern was sie grade tun
  • Benennen Sie die Menschen und Dinge in seiner Umgebung, sowie Geräusche, die es hört
  • Es verstummt, insbesondere ab dem 6. Monat
  • Es nicht auf Geräusche reagiert
  • Es keinen Blickkontakt aufnimmt
Ab dem 12. Monat
  • Das Kind versteht einfache Aufträge („ Bring den Ball“) aus
  • Es sagt einfache Wörter wie „Mama“ und „Papa“
  • Es reagiert auf seinen Namen
  • „Spielen“ Sie mit Ihrer Stimme, denn Sprachmelodie hilft Sprache besser zu verstehen
  • Wecken Sie Freude an Kommunikation
  • Ihr Kind keine ersten Worte spricht
  • Ihr Kind nur versucht mir Gestik und Mimik zu kommunizieren
Ab dem 18. Monat
  • Das Kind versteht einfache Sätze („Papa fährt Auto“)
  • Es benennt bekannte Dinge
  • Es gebraucht immer mehr neue Wörter

 

  • Sprechen Sie in einfachen Sätzen (und nicht in Babysprache)
  • Schauen Sie mit ihrem Kind geeignete Bücher an [1]
  • Wenn Fernsehen, dann gemeinsam, um über Geschehenes sprechen zu können
  • Sich die Sprache verschlechtert oder nicht mehr weiterentwickelt
  • Ihr Kind aufhört zu sprechen
Ab dem 24. Monat
  • Das Kind versteht längere Sätze („Papa fährt mit dem Auto“)
  • Es sagt seinen Namen
  • Es bildet 2-3 Wortsätze

 

  • Erweitern Sie seinen Wortschatz, indem Sie neue Begriffe anbieten
  • Wiederholen Sie korrekt, was ihr Kind gesagt hat, ohne es aufzufordern, dies zu wiederholen (z.B. Kind: „Ato da“, Sie:“ Ja, da fährt einen Auto“)
  • Der Wortschatz ihres Kindes außer („Mama“) und („Papa“) nur wenige Worte umfasst
  • Das Kind keine 2- Wortsätze spricht
  • Das Kind oft unverständlich spricht
Ab dem 36. Monat
  • Das Kind versteht einfache Geschichten
  • Es bildet erste vollständige Sätze und kann W- Fragen stellen („Wo bist du?“)

 

  • Hören Sie ihrem Kind aufmerksam zu
  • Helfen Sie ihm so, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen und auszudrücken
  • Ermutigen Sie es, Schnuller und Nuckel aufzugeben [2]
  • Das Kind für Freunde unverständlich spricht
  • Es wenige Tätigkeitswörter, keine Artikel oder Eigenschaftswörter (z.B. „dick“) benutzt
  • Es noch nicht beginnt die Mehrzahl zu bilden
  • Es noch keine einfache Sätze bildet
Ab dem 48. Monat
  • Das Kind beginnt komplexe Sätze zu bilden („Ich will trinken, weil ich Durst habe“) und kann vom Alltag erzählen
  • Lesen Sie Geschichten vor [1]
  • Wechseln Sie sich mit Ihrem Kind beim Erzählen ab
  • Es dem Kind schwer fällt Sätze zu bilden
  • Es grammatikalisch falsche Sätze bildet
  • Es nicht immer verständlich spricht
  • Es nicht einfache Sätze Inhalte wiedergeben kann

 

Weiterführende Informationen finden Sie beim Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. oder direkt unter diesem Link.

Wir hoffen, dass Ihnen der Artikel behilflich sein konnte. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen, können Sie sich gerne jederzeit mit uns in Verbindung setzen.

Ihre Praxis für Logopädie Zungenbrecher

 


[1] Eltern können die Sprachentwicklung ihres Kindes und später auch den Erwerb der Lese- und Schreibfreude unterstützen, indem sie ihrem Kind regelmäßig vorlesen und mit ihm über die jeweiligen Geschichten sprechen. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, besser entwickeln und ihre Chancen auf späteren schulischen Erfolg und damit gesellschaftliche Teilhabe größer sind.

[2] Ab dem zweiten Lebensjahr sollten Sie beginnen Ihr Kind vom Schnuller zu entwöhnen, denn ab diesem Alter kann er, wie auch das Daumenlutschen, den Zahn- und Kieferwachstum beeinträchtigen und zu kieferorthopädischen Problemen, wie zu einem offenem Biss und/ oder Fehlbildungen des Ober/- Unterkiefers und Gaumen führen. Allgemein sind Schnuller nicht so schlecht wie ihr Ruf, denn sie stillen zum Beispiel den natürlichen Saugreflex von Babys. Schnuller bei denen das Gummisaugstück vorn abgeschrägt und der obere Teil an die Gaumenform angepasst ist, sind so genannte kiefergerechte Schnuller: Mit ihnen trainiert das Baby seine Mundmuskulatur. Aber Achtung: Dies gilt nur bis zum zweiten Lebensjahr!

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